Umweltminister Tobias Goldschmidt informiert sich zusammen mit dem Meeresbeauftragten der Bundesregierung über den Umweltzustand der Ostsee. Tobias Goldschmidt: „Die Ostsee prägt unser Leben in Schleswig-Holstein, aber ihr Zustand ist schlecht. Wir müssen besser mit ihr umgehen.“ Meeresbeauftragter Sebastian Unger: „Intakte Meere sind eine Voraussetzung zur Bekämpfung von Klimakrise und Artenschwund. Wir müssen Belastungen herunterfahren und die Widerstandsfähigkeit stärken.“
Ausfahrt mit dem Gewässerüberwachungsschiff des Landes
Umweltminister Tobias Goldschmidt hat sich heute auf einer Ausfahrt mit dem Gewässerüberwachungsschiff des Landes Schleswig-Holstein „Haithabu“ über den aktuellen Umweltzustand der Ostsee informiert. Im Mittelpunkt des Termins standen das Meeres-Monitoring des Landes sowie Maßnahmen zur Verbesserung des Umweltzustandes Ostsee. Mit an Bord war auch der Meeresbeauftragte der Bundesregierung, Sebastian Unger.
„Die Schadstoffbelastung ist zu hoch“
Umweltminister Goldschmidt fasst seine Erkenntnisse der Ausfahrt zusammen: „Die Ostsee ist ein faszinierender und vielfältiger Lebensraum mit einer einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt. Aber der Ostsee geht es schlecht. Neben der Schönheit dieses Lebensraumes wurde uns auch diese traurige Wahrheit heute nochmal eindrucksvoll vor Augen geführt. Die gesamten deutschen Ostseegewässer sind von Eutrophierung betroffen, die Schadstoffbelastung ist zu hoch und Müll ist an unseren Küsten allgegenwärtig.“
Zerstörung von Lebensräumen
„Der Zustand der Lebensräume und der in der Ostsee lebenden Tierpopulationen ist vielfach besorgniserregend“, fährt Tobias Goldschmidt fort. „Die Gründe dafür liegen vor allem in der intensiven Nutzung der Meere und Küsten durch uns Menschen. Diese führen unter anderem zu Gewässerverschmutzungen, zur Zerstörung von Lebensräumen und zu Störungen von Tieren wie Seevögeln und Meeressäugetieren. Aber auch die menschliche Gesundheit ist in Gefahr, etwa durch die Munitionsaltlasten. Wir brauchen nicht weniger als einen gesamtgesellschaftlichen Kraftakt, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen wieder in Ordnung zu bringen. Das gilt in besonderem Maße auch für die Ostsee“, sagte Goldschmidt am Rande der Ausfahrt.
„Auswirkungen der Klimakrise lassen sich deutlich erkennen“
Der Meeresbeauftragte der Bundesregierung Sebastian Unger ergänzte: „In der Ostsee wie auch in anderen Meeren lassen sich bereits die Auswirkungen der Klimakrise deutlich erkennen. Aber Meere sind nicht nur Leidtragende, sie können auch Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise sein. Denn Seegraswiesen, Algenwälder, Salzwiesen und andere natürliche Lebensräume sind nicht nur wichtig für bedrohte Arten, sie speichern auch Kohlenstoff und entziehen ihn der Atmosphäre.“
Förderung der Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme
„Um die unersetzbaren Funktionen gesunder Meere dauerhaft zu erhalten, stellt die Bundesregierung im Rahmen einer Meeresoffensive den Schutz der Meere in den Mittelpunkt und wird eine verbindliche Meeresstrategie entwickeln“, erläutert Sebastian Unger. „Mit insgesamt vier Milliarden Euro werden im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz der Erhalt und die Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme gefördert, darunter auch wichtige Lebensräume der Ostsee.“