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Notsituation an der Fehmarnsundbrücke

Brandbrief der Bürgermeister von Fehmarn und Großenbrode

Über das Himmelfahrtswochenende gab es auf Fehmarn den „verkehrsmäßigen Supergau“. / Foto: Privat
Fehmarn / Großenbrode. In einem von ihnen als „Brandbrief“ bezeichneten Schreiben zur „Notsituation an der Fehmarnsundbrücke“ wenden sich die Bürgermeister Fehmarns und Großenbrode, Jörg Weber und Jens Reise, an Ministerpräsident Daniel Günther, Bundesminister Dr. Volker Wissing, den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Dr. Richard Lutz.

In einem von ihnen als „Brandbrief“ bezeichneten Schreiben zur „Notsituation an der Fehmarnsundbrücke“ wenden sich die Bürgermeister Fehmarns und Großenbrode, Jörg Weber und Jens Reise, an Ministerpräsident Daniel Günther, Bundesminister Dr. Volker Wissing, und den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Dr. Richard Lutz:

Über das Himmelfahrtswochenende gab es auf Fehmarn den „verkehrsmäßigen Supergau“. / Foto: Privat

Notsituation an der Fehmarnsundbrücke
„Sehr geehrter Herr Bundesminister Wissing,
sehr geehrter Herr Ministerpräsident Günther,
sehr geehrte Damen und Herren,
Fehmarn und Großenbrode sind verkehrlich vollkommen blockiert!

Mit der seit gut zwei Jahren laufenden Grundsanierung der Fehmarnsundbrücke durch die DB wird aktuell der auf der Inselseite liegende Endquerträger der Brücke ausgetauscht. Mit einhergehender Bodenschwelle der Zu- bzw. Abfahrt auf die Brücke von/nach Fehmarn und einer Geschwindigkeits-begrenzung auf 10 km/h. Wir müssen mit dieser Maßnahme seit gut zwei Monaten leben. Bei normalem Verkehrsfluss kam es bereits zu kurzfristigen Staus, mit denen sich aber leben ließ.
Über das Himmelfahrtswochenende hatten wir nunmehr den verkehrsmäßigen Supergau. Nichts ging mehr. Das Fehmarnsche Tageblatt titelte in der gestrigen Ausgabe „10-km/h-Engpass macht Verkehrsteilnehmer zu Gefangenen der Insel“.

Über das Himmelfahrtswochenende gab es auf Fehmarn den „verkehrsmäßigen Supergau“. / Foto: Privat

Betroffen sind dabei nicht nur die B 207, sondern auch die Anschlussstellen auf Fehmarn mit erheblichen Rückwirkungen auf den gesamten lokalen Verkehr der Insel sowie z.T. einer vollständigen Blockade von Heiligenhafen nach Großenbrode und in Großenbrode selbst. Auf der A1 hatten sich Rückstaus über Heiligenhafen hinaus bis nach Gremersdorf gebildet, wir sprechen von über 20 Kilometern Stau!

Für uns bedeutet dies, dass das tägliche Leben für Rettungsdienste, Pendler von und nach Fehmarn, für das lokale Gewerbe, für den Fährbetrieb Puttgarden und für den Tourismus sehr betroffen und mehr als eingeschränkt und zum Teil gefährdet ist. Unter diesen Umständen sehen wir uns nicht im Stande, die Sicherheit der Bevölkerung, der Gäste und die zeitgerechte Verfügbarkeit der Feuerwehren, der Rettungs- und Sicherheitsdienste zu gewährleisten.

Die mehrfach aufgetretenen Orkane im Februar dieses Jahres mit zeitweisen Sperrungen der Brücke haben durchaus gezeigt, dass wir sturm- und stauerprobt sind. Wir stehen jetzt aber vor einem Problem, dass sich absehbar (besagte Arbeiten sollen bis mindestens Ende August 2022 andauern) für uns nicht lösen lässt.

Über das Himmelfahrtswochenende gab es auf Fehmarn den „verkehrsmäßigen Supergau“. / Foto: Privat

Aus diesem Grunde benötigen wir dringend die Unterstützung des Bundes und des Landes, um auf die DB einzuwirken, dass umgehend eine verkehrsgemäße Lösung zur laufenden Sanierung gefunden wird. Fehmarn, Großenbrode und die angrenzende Region dürfen nicht länger blockiert werden. Weitere Einzelheiten tragen wir auch sehr gerne vor Ort mündlich vor; angesichts des bevorstehenden Pfingstfestes und der beginnenden Hauptsaison bleibt leider nur sehr, sehr wenig Zeit.

Eine Situation, wie sie am Sonntag, dem 29. Mai 2022, hier vor Ort eingetreten war, darf sich
unter keinen Umständen wiederholen!

Über das Himmelfahrtswochenende gab es auf Fehmarn den „verkehrsmäßigen Supergau“. / FOTO: HILKE HAHN-WOLFF

Auf das bevorstehende Ende des Regionalzugverkehrs nach Fehmarn und Großenbrode bzw. die anstehenden Ausbauarbeiten B 207 und Schienenanbindung Fehmarn und Großenbrode, Neubau eines Absenktunnels mit Fertigung in Großenbrode wollen wir an dieser Stelle noch gar nicht eingehen.

Wir möchten ungern, dass unsere Zusammenarbeit für die Hinterland-Anbindung und die Feste Fehmambeltquerung schon jetzt durch solche Beeinträchtigungen negativ belastet wird.

Wir bitten sehr um Ihre kurzfristige Nachricht.“
gez. Jörg Weber, Bürgermeister der Stadt Fehmarn
gez. Jens Reise, Bürgermeister der Gemeinde Großenbrode

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