Vertreter deutscher Inseln und Halligen fordern von der Europäischen Union und der Bundesregierung gezieltere finanzielle Unterstützung. Dafür unterzeichneten sie am Donnerstag auf der 2. Inselkonferenz in Binz auf Rügen die Deutsche Inselresolution. Es sei auch ein stärkerer Dialog mit den Inseln und Halligen wichtig, um deren lokalen Bedingungen und Herausforderungen auch in politischen Plänen Ausdruck zu verleihen. Bisher blieben die Standortnachteile der Orte dabei «weitestgehend unberücksichtigt». Nach Angaben des Tourismusverbands Rügen unterzeichneten 26 Inselvertreter die Resolution.
Trotz unterschiedlicher Größen und Voraussetzungen stünden die Inseln und Halligen vor denselben Herausforderungen, heißt es in der Resolution. Das Fehlen von bezahlbarem Wohnraum, hohe Logistikkosten, Belastung durch Tourismus und der Klimawandel seien auf den Inseln besonders dringende Probleme. Die Unterzeichner fordern daher etwa bessere Regeln für die Schaffung von Wohnraum und bessere Instrumente, um dem Touristenandrang gerecht zu werden. Ein weiterer Vorschlag beinhaltet die Reaktivierung stillgelegter Bahnverbindungen.
In der Resolution setzen sich die Inseln auch selbst Ziele. So werde etwa eine «vollständig dekarbonisierte Mobilität» angestrebt. Zudem wolle man nachhaltige Arbeitsplätze fördern und den Bevölkerungsrückgang senken.
Vor der Unterzeichnung der Resolution hatten sich die Inselvertreter zur Inselkonferenz in Binz getroffen. Die erste Inselkonferenz wurde 2019 auf Helgoland veranstaltet. Der Termin für die zweite Konferenz war wegen der Corona-Pandemie mehrfach verschoben worden.