„Abseilen für die Verkehrswende. Belttunnel blockieren. Autobahnen abreißen. Aktivisti freisprechen!“ forderten sie auf ihrem Transparent: Am heutigen Samstagmorgen (26. Februar 2022) seilten sich 2 Aktivist*innen an einer Brücke bei Oldenburg in Holstein über der A1 ab, um gegen den Bau des Fehmarnbelt-Tunnels und die aktuelle Verkehrspolitik insgesamt zu protestieren.
„Ökologische und klimapolitische Katastrophe“
Eine ähnliche Aktion war Mitte Januar nach einer versuchten Versammlungsanmeldung verboten worden, teilen die Aktivist*innen mit. Daraufhin kündigten sie an, sich dann unangekündigt über Autobahnen abzuseilen. Sie sehen den Fehmarnbelt-Tunnel als eine „ökologische und klimapolitische Katastrophe“ und vertreten die Auffassung: „Da wird unter enormem CO2-Ausstoß und Ressourcen-Einsatz das Ökosystem am Meeresgrund zerschnitten und zerstört, nur damit danach noch mehr Autos und noch mehr LKW noch mehr CO2 ausstoßen können. Das ist doch Wahnsinn.“
Logistikzentren und Autohöfe für LKW
„Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten“, kommentiert „Lou“. „Da der Tunnel auch als Gütertransportstrecke genutzt werden soll, entstehen in der Umgebung gerade viele Logistikzentren und Autohöfe für LKW.“ „Hasreth“ meint: „Die aktuelle Verkehrspolitik verdient den Namen Verkehrswende nicht. Sie nützt weiterhin in erster Linie den Autokonzernen und reichen, privilegierten Menschen. Wir wollen eine Verkehrspolitik, die zu inklusiver, klimaschonender und kostenloser Mobilitätsinfrastruktur führt.“
„Die Kletternden sind nicht zu belangen“
„Der letzte Teil des Bannerspruchs bezieht sich auf vergangene Aktionen gleicher Art, wegen derer Aktivist*innen nun vor Gericht stehen“, so die Aktivist*innen. Ihre Meinung: „Die Kletternden befinden sich bei solchen Aktionen außerhalb des Verkehrsraums und sind deshalb nicht zu belangen. Inzwischen wurden derartige Demonstrationen an mehreren Orten angemeldet und somit vollkommen legal durchgeführt. In Frankfurt folgte diese Veranstaltung einer Klage vor dem Verwaltungsgericht, das die Durchführung genehmigte.“
Die BAB 1 bei Oldenburg war für mehrere Stunden voll gesperrt.